„Meine Tasse kann auch deine Tasse sein.“
Uns ist es egal, aus welcher Tasse wir trinken und von welchem Teller wir essen, Hauptsache wir werden satt.
… ein Fleck kommt selten allein! Für uns ist das nicht tragisch, wir mögen es gar nicht, immer gemaßregelt zu werden und zuviel waschen ist auch nicht gut. Morgen ziehen wir uns um.
„Ich kann mich noch alleine anziehen.“ Wenn uns das nicht immer so richtig gelingt, freut Euch doch einfach mit uns, dass wir es allein gemacht haben.
Das ist nicht etwa die Hausordnung eines alternativen anarchistischen Wohnprojekts oder eines autonomen Kindergartens. Das sind die Gemeinschaftsregeln in einem Wohnbereich des Seniorenzentrums der diakonis in der Elisabethstraße. Hier herrscht nicht Anarchie und Chaos,- hier leben Menschen mit Demenz und Alzheimer.
Durch die Hilfe von Angehörigen und die mobilen Pflegedienste werden viele pflegebedürftige Menschen zuhause betreut. Ungefähr 30% aller pflegebedürftigen Menschen leben aber in einem Seniorenheim. Das durchschnittliche Einzugsalter liegt bei Frauen bei 84,2 Jahren und bei Männern bei 80,4 Jahren. Die durchschnittliche Verweildauer im „letzten zuhause“ beträgt 27,1 Monate.
Bei vielen Pflegefällen handelt es sich um Menschen, die unter einer Demenz leiden oder Alzheimer haben. Hier bedarf es einer besonderen Kompetenz.
12 SchülerInnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 waren einen Vormittag zu Gast im Seniorenzentrum. Nach einer Begrüßung durch die Pflegeheimleitung erfolgte die Hausführung. Danach wurde die Gruppe aufgeteilt: eine Gruppe nahm am Gedächtnistraining teil, die andere Gruppe machte mit bei „Fit bis 100“. Danach trafen wir uns wieder im Speisesaal. Zwei Auszubildende berichteten über ihren Werdegang, die Vor- und Nachteile des Berufs. Schnell wurde allen SchülerInnen klar, dass das schon ein besonderer Beruf ist, der viel Wertschätzung verdient und in jedem Fall dringend benötigt wird. Beim gemeinsamen Mittagessen gab es noch Zeit, die Eindrücke zu teilen, sich auszutauschen. Die Feedback-Runde am Ende machte deutlich, dass dieser Vormittag sehr viel interessanter und kurzweiliger war, als ein gewöhnlicher Unterrichtstag. Vielleicht wird so manche Schülerin oder mancher Schüler ja ein Praktikum im Bereich der Altenpflege absolvieren.
Wir danken den MitarbeiterInnen und BewohnerInnen des Seniorenzentrums in der Elisabethstraße, dass wir zu Gast sein durften.